BDEW unterstützt Forderung zur Abschaffung des 52 GW-Deckels

Die Deckelung der Solarförderung auf 52 Gigawatt liegt der Branche schon seit ein paar Jahren schwer im Magen. Jetzt unterstützt auch der BDEW die Forderung nach dessen Abschaffung, um damit dem weiteren Ausbau neuen Schub zu verleihen. Doch gibt der BDEE auch Anlass zur Skepsis.

BDEW unterstützt Forderung zur Abschaffung des 52 GW-Deckels
BDEW unterstützt Forderung zur Abschaffung des 52 GW-Deckels

Nun hat sich auch der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) der Forderung des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) angeschlossen, die Deckelung des Solarausbaus zu streichen. Damit befindet sich der Verband in Gesellschaft von mehr als 15 weiteren Verbänden, die u. a. in den Bereichen Handwerk, Mittelstand, Energie- und Immobilienwirtschaft angesiedelt sind. Etwa verhalten hingegen war die Äußerung des zuständigen Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU) zu diesem Thema. Bliebe der Deckel bestehen, gäbe es nach Erreichen einer installierten Leistung von 52 Gigawatt für Photovoltaikanlagen bis 750 Kilowatt weder Einspeisevergütung noch Direktvermarktung. In der Branche geht man derzeit davon aus, dass dieser Punkt im Jahr 2021 erreicht sein wird. 

Dritte Säule sorgt für Unmut

Die Freude vonseiten des BSW-Solar wird jedoch etwas getrübt. Gegenüber den Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Eigenverbrauchs herrscht Skepsis. Die dritte Säule des 3-Säulen-Modells sei nach Ansicht des Verbandes unverständlich und rückwärtsgewandt. Sie soll darauf abzielen, Gewerbe- und Industrieunternehmen von der Nutzung selbst gewonnenen Stroms abzuschrecken.

Laut Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar, soll das Geschäftsmodell darauf abzielen, den Stromvertrieb abzusichern und steigenden solaren Eigenverbrauch zu verhindern. Das führe dazu, dass die Förderabhängigkeit von Solardächernkünstlich verlängert und vielfältige Potenziale für klima- und verbraucherfreundliche sowie eine dezentralereEnergieversorgung blockiert würde. Dem Verband ginge es vielmehr darum, einen fairen Wettbewerb und ein Zusammenspiel von Photovoltaik, Solarspeichern und einer intelligenten Ladeinfrastruktur zu ermöglichen. Dazu bedürfe es jedoch einer grundlegenden Reformierung der Abgabensystematik, um so Abgaben, die nicht sachgerecht sind, abzuschaffen. 

Bei dem 3-Säulen-Modell handelt es sich um den Vorschlag zur Ausgestaltung der nächsten Phase der Energiewende vonseiten des BDEW. Dieses Modell soll einen sowohl für die Verbraucher als auch für Investoren tragbaren Weg skizzieren, mit dessen Hilfe die Ausbauziele der Bundesregierung auf kosteneffiziente Weise zu erreichen sind. Die erste Säule betrifft die Absicherung der Refinanzierung auf dem Strommarkt und soll dazu beitragen, dass Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien künftig auch ohne Förderung realisiert werden. Die zweite Säule betrifft die wettbewerblichen Ausschreibungen sowie die Direktvermarktung. Die dritte Säule soll Rahmenbedingungen für eine stabile und diskriminierungsfreie Teilhabe von Letztverbrauchern und Prosumern sicherstellen. Zu den sog. Prosumern zählt der Verband industrielle, gewerbliche und private Letztverbraucher. Alle drei seien im Rahmen der Energiewende von wachsender Bedeutung.