Zweistelliges Wachstum: Gute Nachrichten zur Intersolar
Es geht wieder aufwärts mit der Solarbranche. Das Marktwachstum liegt derzeit im zweistelligen Bereich und die Stimmung ist so gut wie lange nicht mehr. Das aktuelle Wachstum ist vor allem auf gesunkene Preise für PV-Anlagen zurückzuführen, weniger auf politische Veränderungen.
Solarbranche erholt sich von jahrelanger Talfahrt
Wenn am kommenden Mittwoch in München die Intersolar, Europas größte Solarmesse, startet, darf man von einer guten Stimmung ausgehen. Der Grund dafür liegt im aktuellen Wachstum der Solarbranche, die gegenwärtig ihre Talfahrt durchlaufen zu haben scheint und nun wieder in den zweistelligen Bereich vorgerückt ist. Das wurde auch Zeit, denn hinter der Photovoltaik liegen einige Jahre der Krise. Doch das Jahr 2018 brachte mit mehr als 3,5 Gigawatt an neu installierten Anlagen die Wende. So viel wie seit 2012 nicht mehr.
Der Trend soll sich in diesem Jahr weiter fortsetzen. Laut Carsten Körnig, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Solarwirtschaft, geht man derzeit von Neuinvestitionen zischen 3,5 und 4 Gigawatt aus, die sich auf einen Wert von mehr als drei Milliarden Euro belaufen sollen. Der Aufschwung ist vor allem auf die gesunkenen Preise für Photovoltaikanlagen zurückzuführen, denn eine nennenswerte politische Änderung hat es bis jetzt noch nicht gegeben. So wartet man beispielsweise dringend auf eine Abschaffung des 52 GW-Deckels.
Die guten Nachrichten können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland seine Vorreiterrolle schon vor Jahren an China abgeben musste. Um die Solarbranche ist es weltweit derzeit gut bestellt. Der europäische Solarverband „Solarpower Europe“ geht derzeit von einer weltweiten Steigerung der PV-Nachfrage um bis zu 80 Prozent aus. Die neu installierte Leistung soll bis zum Jahr 2023 rund 800 GW betragen. Mit einem Zubau von 27 GW läge man in Deutschland hinter China, Indien, den USA sowie Australien derzeit auf dem fünften Platz.
Bislang wurden in Deutschland mehr als 46 Gigawatt an Leistung installiert, was von der Bruttoleistung her betrachtet etwa 50 großen Kohlekraftwerken entspricht. Zumindest innerhalb Europas belegt Deutschland damit den ersten Platz. Der Erfolg ist in erster Linie auf die gesetzliche Einspeisevergütung zurückzuführen, die mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) weit über dem Marktpreis lag und Anlagenbetreibern ein lukratives Geschäft bot. Lag die Vergütung damals noch bei 48 Cent pro Kilowattstunde (kWh), sind es heute nur noch 11,47 Cent je kWh.
Betreiber von Solaranlagen sind daher gut damit beraten, die Leistungsfähigkeit ihrer Module auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Dazu sollten die Anlagen regelmäßig gereinigt und von Schmutz und Ablagerungen befreit werden.