Einspeisevergütung oder Direktvermarktung – zwei Alternativen im Vergleich
Die meisten Betreiber von Photovoltaikanlagen nutzen derzeit noch die staatlich geförderte Einspeisevergütung, wenn sie ihren selbst erzeugten Strom in das öffentliche Netz leiten. Handelt es sich dabei um Anlagen, die in erster Linie den eigenen Strombedarf decken sollen und entsprechend dimensioniert sind, bleibt dies auch weiterhin die beste Alternative. Ist die Anlage jedoch größer und liegt das Ziel darin, einen möglichst großen Anteil des Stroms zu verkaufen, bietet sich mit der Direktvermarktung noch eine zweite Möglichkeit an.
EEG-Einspeisevergütung oder Marktprämienmodell?
Seit 2012 steht Anlagenbetreibern mit der Direktvermarktung eine zweite Möglichkeit zur Verfügung, den über Solaranlagen produzierten Strom zu verkaufen. Eine Methode, die sich künftig auch immer weiter verbreiten wird, denn sie stellt den ersten Schritt hin zu einem wettbewerbsfähigen Markt für erneuerbare Energien, der ohne Fördermaßnahmen von staatlicher Seite Bestand haben soll. Der Betreiber kann seinen Strom direkt an interessierte Abnehmer verkaufen, statt ihn einfach in das Netz des örtlichen Netzbetreibers einzuspeisen.
Damit sich diese Vorgehensweise auch lohnt und ein entsprechender Anreiz geschaffen wird, kommen Markt- und Managementprämie zum Einsatz. Ziel ist es, dass Strom vor allem zu jenen Zeiten eingespeist wird, an denen ein besonders hoher Bedarf besteht. Genau dann sind nämlich auch die Preise am höchsten und es lässt sich ein höherer Umsatz erzielen als über die normale Einspeisevergütung. Auf der anderen Seite besteht natürlich auch ein gewisses Risiko, dass die Vergütung in Zeiten mit einer eher schwachen Nachfrage geringer ausfällt.
Freiwilliger und verpflichtender Wechsel zur Direktvermarktung
Für Betreiber von Neuanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 kW, die nach dem 1. Januar 2016 in Betrieb genommen wurden, ist die Direktvermarktung übrigens verpflichtend. Zusätzlich muss die Anlage mit einem zentralen Leitsystem verbunden werden, welches eine Fernsteuerung gestattet. Besitzer von Bestandsanlagen können jederzeit freiwillig von der Einspeisevergütung zur Direktvermarktung wechseln und so versuchen, für ihren Strom in Eigenregie einen Abnehmer zu finden. Bei gegebenen Voraussetzungen ist das übrigens keine Einbahnstraße, denn auch ein Wechsel zurück zum gewohnten Modell ist möglich.
Anlage reinigen und Potenziale voll ausschöpfen
Im Vorfeld der Direktvermarktung wird eine Prognose vorgenommen, welche Mengen an Strom die Anlage in einem bestimmten Zeitraum zu liefern imstande ist. Da ist es natürlich von erheblicher Bedeutung, dass die Anlage ihre Potenziale auch voll ausschöpft. Dazu sollte sie nicht nur in einem technisch einwandfreien Zustand, sondern auch sauber sein. Bereits nach rund drei Jahren kann die Oberfläche eines Moduls so verschmutzt sein, dass die Erträge um bis zu zehn Prozent zurückgehen.
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